Die Media-Battle geht weiter: Neues Kongressformat "Change Media Tasting" beschäftigt sich mit der medialen Disruption

In Zeiten, in denen die Medienbranche vor großen

Veränderungen steht, stellt der neue Innovationskongress Change Media

Tasting die Chancen in den Mittelpunkt, die aus der Disruption hervorgehen. Präsentiert wurden am gestrigen Dienstag, 12. Juli, im Hospitalhof, einem

ehemaligen Kloster im Zentrum von Stuttgart, Erfolgsmodelle, die zeigen, wie neue digitale Angebote nicht nur neuen Drive für den Markt bringen, sondern auch für Veränderung und Innovationsschub in den Unternehmen selbst sorgen.

 

"Change Media Tasting" ist aus der TV Komm. hervorgegangen, die acht Mal in Karlsruhe stattgefunden hatte. „Mit dem neuen Konzept setzen wir in der Landeshauptstadt auf das bewährte hochwertige Programm, das die TV Komm. bislang ausgezeichnet hat, wollen aber den Austausch in derBranche noch stärker fördern und Zeit und Raum für neue Impulse geben“, skizziert Veranstalter Frank Apfel, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Apfel TV Kontor, die Neuausrichtung. „Ich freue mich, dass der neue Kongress bereits im Vorfeld auf viel positive Resonanz bei Inhalteanbietern, Vermarktern, Plattformbetreibern und Kreativagenturen gestoßen ist.“

 

Bildnachweis: Axel Dürr, nexus communication
Bildnachweis: Axel Dürr, nexus communication

Erfolgsbeispiele, den eigenen Change zu gestalten

 

„Medien brauchen das Zeug zum „Game Changer“, fordert Prof. Dr. Boris Alexander Kühnle von der Hochschule der Medien. 14 Speaker präsentierten mit unterschiedlichem Fokus in ihren Best Practice-Beispielen, wie sie ihren Change erfolgreich gestalten. Immer im Blick dabei: Wie finde ich meine digitale ID im Unternehmen, und welche Strukturen muss ich ändern, damit eine Idee auch erfolgreich ist?

 

„Viel beweglicher und offener für den Wandel“ sein, nicht mehr so sehr in Produkten oder Kanälen, sondern in Lösungen“ denken, beschreibt Randolf Jessl die Erfahrungen aus der Disruption. Als Mitglied der Geschäftsleitung hat er den Change-Prozess von Haufe-Lexware mit begleitet. Beim Change Media Tasting wird er aufzeigen, wie Prozesse und auch Unternehmenskultur verändert werden müssen, damit ein so tiefgreifender Wandel erfolgreich umgesetzt werden kann. Für ihn ein „ein Prozess der Organisationsentwicklung, bei dem einmal Durchatmen nicht

genügt. Da geht es um sehr langen Atem.“.

 

Für Prof. Kühnle jedenfalls besteht Handlungsbedarf: „Die Medienbranche muss erst noch lernen, Technik-getrieben zu denken und handeln. Hier sehe ich einen enormen Bedarf am Aufbau von Kompetenzen in den Unternehmen und am Lernen, auch in kooperativen Strukturen über Unternehmensgrenzen hinweg zu arbeiten“.

 

Internationaler Fokus durch Keynote-Speaker von Maker Studios

 

Was bewegt die Märkte und welche Erfolgsstrategien gibt es, mit dieser Frage wird sich Alexander Lewin in seiner Keynote auseinandersetzen. Der Vice President International Distribution & Programming bei den Maker Studios (Disney-Konzern) ist seit vielen Jahren Experte für Digitalisierung. „Eine Besonderheit des deutschen TV-Marktes ist die im weltweiten Vergleich geringe Pay-TV-Verbreitung, damit einhergehend aber auch die Tatsache, dass Deutschland einer der wenigen TV-Märkte in Europa mit organischem Pay-TV-Wachstum ist“, beschreibt Matthias Heinze, Vice President Commercial von Turner in Zentral- und Osteuropa die Entwicklung. „Disruption bedeutet immer, dass sich etablierte Wertschöpfungsketten verändern“, analysiert Matthias Hahn, Director Commercial Distribution bei SKY Deutschland. Neben den „klassischen“ linearen Verbreitungswegen gewinne der „Over the Top“- und on Demand mKonsum an Bedeutung. „Dies hat naturgemäß Auswirkungen auf die

Geschäftsmodelle der Unternehmen in diesem Sektor“, so Hahn.

 

Neue Content- und Plattformstrategien, wie bei Sky und Unitymedia, aber auch ein veränderter Nutzerfokus und Workflow stehen auf der Agenda beim Change Media Tasting. So wird der Leiter der Strategischen Unternehmensentwicklung des SWR, Thomas Dauer, die neue Multimedia-Strategie präsentieren, die auf den Nutzer ausgerichtet ist. Oder Regiocast wird aufzeigen, wie Innovation im Radio funktioniert.

 

Wie kommt der Content zum Nutzer?

 

Thema in Stuttgart ist aber auch, wie der Content zum Nutzer kommt. „Social Media ist ein wichtiger Baustein in der Zuschauerbindung. Durch Interaktion, Information oder auch Short Form Content soll der Zuschauer von den SoM-Seiten und Apps zum Einschalten von linearen und nonlinearen Inhalten bewegt werden“, beschreibt Alberto Horta, Vice President Distribution and Sales bei Discovery, die Eurosport-Strategie. Change auch bei den Verlagen und Online-Angeboten. Denn hier bekommen automatisierte Texte eine immer stärke Bedeutung. Auch als Entlastung der Redakteure. „Roboter sind dann am wertvollsten, wenn Sie den Menschen unterstützen und nicht ersetzen. Und ich bin getrieben von der Idee, dass der Mensch mit seinen kreativen Fähigkeiten einfach mehr Raum braucht und den schafft die Maschine“, ist der axea CEO Saim Alkan überzeugt.

 

Bildnachweis: Axel Dürr, nexus communication
Bildnachweis: Axel Dürr, nexus communication

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