· 

Earth Day: Die Erde schwitzt

Schon das dritte Jahr in Folge ist von Dürren geprägt. (Bild: pexels.com)
Schon das dritte Jahr in Folge ist von Dürren geprägt. (Bild: pexels.com)

Heute ist der Earth Day. Am internationalen Tag der Erde soll für einen ökologischen bzw. umweltbewussten Lebensstil geworben werden. Die Erderwärmung zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Laut aktueller Daten des National Centers for Environmental Information (NOAA) wird es immer schneller immer heißer auf der Erde.

 

Von den heißesten zehn Jahre weltweit seit Beginn der Aufzeichnungen lagen neun in den 2000ern, wie die Statista-Grafik zeigt. Das weltweit heißeste Jahr bisher war 2016, mit einer Abweichung von 0,99 Grad Celsius vom globalen Durchschnittswert. Auch das vergangene Jahr 2019 zählt zu den drei heißesten Jahren weltweit seit Beginn der Aufzeichnungen. Und auch das aktuelle Jahr 2020 könnte erneut zu heiß ausfallen: Für Deutschland warnen Klimaexperten bereits vor einem dritten Dürrejahr in Folge.

Der Klimawandel ist das größte Problem unserer Zeit

Auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos diskutieren Führungspersonen aus Politik und Wirtschaft diese Woche, wie die Welt künftige Probleme und Herausforderungen meistern kann. In diesem Jahr steht vor allem der Klimawandel auf der Agenda, wie Frauke Suhr von Statista ausführt.

 

In der diesjährigen Ausgabe des "Global Risks Reports" vom WEF identifizieren die Herausgeber ausschließlich Risiken aus dem umweltpolitischen Bereich als die Top 5 Risiken der kommenden zehn Jahre.

 

Extremwetterereignisse, Naturkatastrophen und der Verlust der Biodiversität zählen zu den größten Bedrohungen der nächsten Dekade, wie die Statista-Grafik zeigt.

 

Auch Greta Thunberg warnte auf dem WEF erneut vor den dramatischen Folgen unzureichender Klimaschutzmaßnahmen.

Das Klimaziel rückt etwas näher

Kann Deutschland sein Klimaziel für 2020 nun doch noch halten? Das Umweltbundesamt hat diese Woche seinen aktuellen Klimaschutzbericht 2019 vorgelegt. Laut der vorläufigen Bilanz konnte die Bundesrepublik ihre Treibhausgasemissionen 2019 um rund 54 Millionen Tonnen – 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr - senken. Grund dafür war vor allem ein Rückgang der Emissionen in der Energiewirtschaft durch den Abbau von Kohlekraftwerken und den Ausbau von alternativen Energiequellen. Das Ziel, die Emissionen in diesem Jahr auf auf 751 Millionen Tonnen CO²-Äquivalente zu reduzieren, rückt dadurch plötzlich doch noch in greifbare Nähe, wie die Statista-Grafik zeigt.

 

Um die Erderwärmung nicht höher als 1,5 Grad zu halten, was bereits drastische Auswirkungen für die Umwelt hätte, müsste Deutschland jedoch bis 2035 klimaneutral werden. Der Ausbau der Windkraft war in letzter Zeit ins Stocken geraten, zudem steht die Bundesregierung in der Kritik, noch immer viel zu wenig gegen den Klimawandel zu unternehmen.

 

Ausgerechnet durch COVID-19 könnte sich das nun ändern: Durch die zunehmende Lahmlegung des öffentlichen Lebens nehmen Verkehr und Industrieproduktion ab, weniger CO2 wird freigesetzt.

 

Den größten Anteil an den Emissionen in Deutschland verursacht weiterhin die Energiewirtschaft, vor allem durch die Kohle-Verbrennung. Die Industrie verursacht den zweitgrößten Anteil, gefolgt vom Verkehrssektor und der Landwirtschaft.